Ich liebte diesen Rebstock schon seit Jahren
Hab Trauben nie, noch Blüten dran gesehn
Und wenn auch nie niemals Blätter an ihm waren
Ließ ich ihn doch stets in meinem Garten stehn.
Und hegte ihn, und hoffte, bangte, flehte
Daß er für mich in Blatt und Trauben stand:
Und hoffte, wenn der Frühlingswind sich drehte
Und weinte, wenn der Herbst ging über Land.
O blüh für mich du schönste aller Reben
Ich will dir meine ganze Liebe geben
Für einen Schluck von deinem süßen Wein
Ließ ich wohl alles Gold der Erde sein.
Dann eines Tages stand sie auf der Schwelle
Mit weinlaubrotem Haar und Blick voll Glück
Gewann sie doch mein Herz gleich auf der Stelle
Und blieb bei mir, und liebte mich zurück.
In diesem Sommer durft der Rebstock treiben
Er blühte, er trug Laub und Trauben fein
Ich wünschte mir, sie würde ewig bleiben:
Doch wie sollt erst der Kuß der Beeren sein?
O blüh für mich du schönste aller Reben
Ich will dir meine ganze Liebe geben
Für einen Schluck von deinem süßen Wein
Ließ ich wohl alles Gold der Erde sein.
»Mein Liebster, pflücke niemals meine Trauben!
Wenn du nur eine anrührst, bin ich fort.«
Ich wollte diesen Warnungen nicht glauben:
Ich liebte sie, doch gab nichts auf ihr Wort.
Die Neugier nagte an mir voller Flehen
Die Trauben reiften lockend, prall und rot
Wenn ich nur eine aß, würd sie’s nicht sehen:
Doch kaum daß ich sie pflückte, war sie tot.
O blüh für mich du schönste aller Reben
Ich will dir meine ganze Liebe geben
Für einen Schluck von deinem süßen Wein
Ließ ich wohl alles Glück der Erde sein.
Nur diesen einen Sommer sollt sie blühen
Nie vorher, niemals wieder durft es sein
Ich ließ mein Herz nicht leichten Herzens ziehen,
doch aus diesem einen Sommer macht ich Wein.
Ein Glas schmeckt wie ein Sommer voller Liebe
Ein Schluck schenkt eine Stunde voller Glück:
So sehr ich auch gewünscht hätt, daß sie bliebe
Kehrt in diesem Wein sie doch zu mir zurück.
O blüh für mich du schönste aller Reben
Ich will dir meine ganze Liebe geben
Für einen Schluck von deinem süßen Wein
Ließ ich wohl alles Gold der Erde sein.
Für einen Schluck von deinem süßen Wein
Ließ ich wohl alles Glück der Erde sein.
written for the FilkContinental Song Contest 2007 and came in second!
A song about a man who falls in love with the dryad from his vine.
She prohibits him from ever eating one of his grapes, but of course he doesn’t listen, and she dies.
But hey, he can still have some great wine!
The song with chords as a PDF
The Song in Chordpro format
Lyrics and tune © 2007 by Thesilée